Risikoprävention

Krankenhausleitungen sind verpflichtet, allen Schaden von dem von ihnen geführten Unternehmen, seinen Patienten und seinen Mitarbeitern abzuwenden.In diesem Rahmen muss ein systematisches Risikomanagement etabliert werden. Allgemeine Hinweise dazu hier: rm-allgemein-2012, und Risikomanagement-2003.  Es empfiehlt sich, die Risiken des Hauses regelmäßig an Hand eines festen Rasters zu beurteilen. Beispiel: Risiken-Raster-2013. Nicht vergessen sollte man überden naheliegenden medizinischen Risiken die Sorgfalt in anderen, medizinfernen Bereichen, vor allem dann, wenn sie einer engene Regelung unterliegen (z. B. Datenschutz, Verkehrssicherheit u.a.). Hier die „geregelten Bereiche“ und die wesentlichen Pflichten: Geregelte-Bereiche-2013.

Hinweise, wie man eine komplexe Eintität wie eine Zentrale Notaufnahme (ZNA) organisatorisch in den Griff bekommen kann: zna-prozesscontrolling-2016

Ärztliche Behandlungsfehler werden durch Gerichte vermehrt (auch) als Folge von Organisationsversäumnissen gesehen. Hier 165 ausgewertete und kommentierte Urteile zu Organisationsfehlern im Krankenhaus:

Die aktuellen Zahlen 
zur Häufigkeit von Behandlungsfehlern
Hinweise für 
klinisch Tätige und Gutachter*innen

Wir selbst haben nachgewiesen, dass der Kern von (vermuteten) Behandlungsfehlern oftmals Koordinations- bzw. Organisationsmängel sind: BF-Koordinationsfehler-2001.

Hygiene / krankenhauserworbene Infektionen: Das vorstehend Ausgeführte gilt auch für die Vermeidung bzw. Früherkennung krankenhauserworbener bzw. berufsbedingter Infektionen und dort ganz besonders für das rechtzeitige Erkennen systemischer (und nicht etwa kausuistischer) Hygieneprobleme. Wenngleich der Krankenhausgeschäftsführung hierfür definiertes Fachpersonal zur Seite steht, entbindet dennoch nichts die Krankenhausleitung von ihrer Letztverantwortung auch für allfällige Hygieneprobleme und vor allem für systemische Probleme.

Die Schwachstelle ist die Antizipation – die organisatorischen Maßnahmen auf Vorrat bzw. die Vorkehrungen, um überhaupt den Ausbruchsverdacht als solchen zeitnah äußern zu können. In beidem sind Krankenhausleitungen in einer schwierigen Situation: Organisatorische Maßnahmen auf Vorrat binden Personalkräfte, ohne dass abzusehen wäre, ob der Aufwand je konkret abgerufen wird, und erzeugen damit (weitere) Fixkosten. Und auf  den Gedanken, den Anfangsverdacht eines Ausbruchs zu äußern, müssen häufig genug Hygiene-Laien kommen.